Projekt – Weg mit dem Speck

 

Hallo ihr lieben,

da es bei mir ein sehr aktuelles Thema ist, möchte ich jetzt auch anderen helfen, trotz Lebensmittelintoleranzen Gewicht nachhaltig und gesund zu reduzieren.

Ich habe im November 2014 mein Leben komplett umgekrempelt, denn der Tritt auf die Waage hat mir mal spontanen Augenkrebs verursacht. 119 kg… auf 1,73m. Also laut BMI super duper mega adipös. Kurz vor Jeansgröße 50!! Lebensgefühl = Frustration. Keine gescheiten Jeans in den Geschäften, keine süßen Printshirts. Jeder Griff zu Süßigkeiten ein Guilt-Trip sondergleichen.

Status Quo November 2014
119,ach ist auch egal kg und 47% Körperfettanteil (KfA)

Wie ist das nur passiert? 
Das habe ich mich mal als erstes gefragt. Die Antwort lag auf der Hand – meine Intoleranz hat mich zu einem Stubenhocker gemacht. Dort bestand mein Leben dann aus Essen, Schlafen und Lernen. Was habe ich gegessen? – Kekse. Denn die schmecken noch am ehesten normal^^

4.500 kcal am Tag und kaum Bewegung
So nimmt man sehr schnell, sehr viel zu. Dazu kommen depressive Verstimmungen, weil Schmerzen und Durchfall. YAY. Also ihr könnt euch nicht vorstellen, wie mies es mir gegangen ist. Ich war so überhaupt nicht ich selbst.
Der Ritter in der goldenen Rüstung
Dann kam er, der Ritter in der goldenen Rüstung um mich aus meiner Festung des Überflusses zu retten. Aber statt einem weißen Pferd hatte er ein sehr loses Mundwerk und statt einem Schwert eine Familienportion Sarkasmus.
Von „Herrin der Rettungsringe“ bis zu „Heute siehst du mal nicht aus, als ob du aus der Höhle gekrochen wärst“ – er hatte keine Angst auszusprechen wie dick und ungesund ich bereits geworden war. (Anmerkung – er hat selber nen Waschbärbauch hust hust) Aber anstatt nur blöde zu reden, hat er mir die Hand gereicht und mir regelmäßig in den Hintern getreten. Laufen gehen haben wir schnell ad acta gelegt, denn meine Gelenke ächzten vor Schmerz und ich schnauffte wie die Liliput Bahn im Prater. Also begann ich mit einer guten Mischung aus

Cardio zum Aufwärmen und dann Kraftsport
So lautet meine persönliche Erfolgsformel. Natürlich musste ich von den 4.500 kcal runterkommen, also wurde da drastisch auf 2.500 kcal reduziert. Weiters habe ich mir das Sprichwort „Du bist was du isst“ sehr zu Herzen genommen, denn Kekse und Weißbrot bringen außer Diabetes nix … Ergo habe ich meinen Speiseplan radikal verändert.

Dabei hätte mir eigentlich eine Ernährungstherapeutin helfen sollen. Die gute studierte Therapeutin hat mich mal sofort auf 1.500kcal Hungerdiät gesetzt und hat trotz meiner ihr bekannten Histaminintoleranz Produkte wie Sauerkraut und Tomatensoße in die Pläne eingearbeitet. Nach dieser Präsentation ihrer Kompetenz habe ich mir die Bioimpedanzmessung machen lassen (juhuuu  47% Fett) und habe die Gute dann nichtmehr aufgesucht… Für 120€ Erstgespräch kann ich mir selber Sauerkraut einwerfen^^ Wahnsinn… Sie hat sicher grade Schluckauf…

Selber einlesen lautete die Devise.
Von Bodybuildingmagazinen bis hin zu der „Tina 3 kg in 5 Tagen“ Diät hab ich mir alles an Infos mal gesammelt und dann rational und erwachsen überlegt was denn davon, überhaupt zu mir passen würde. Also weder will ich nen Kilo Hendl am Tag essen, noch eine Woche Krautsuppe. Also den goldenen Mittelweg. Kalorienzählen plus diese Kalorien sinnvoll investieren. Stichwörter wie Nährstoffdichte und Nachhaltigkeit sind zu meinen Mantras geworden.

Wenn du nur Unsinn hineinfutterst kannst du keinen guten Output leisten. 
Wir leben jedoch in einer leistungsorientierten Gesellschaft. Daher empfehle ich jedem Produkte wie Grünen Tee, Quinoa, Chia, mageres Henderl, Bio Eier etc, denn man hat nur einen Körper, auf den sollte man richtig gut aufpassen. Außerdem kann unser Gesundheitssystem nicht mehr lange alle unsere Wohlstandskrankheiten tragen. In der 3. Welt verhungern Menschen, in der 1. überfressen sie sich. Doch dieser moralische Aspekt sei mal dahingestellt. Wer mir übrigens damit kommt, dass gute Produkte zu teuer sind, der gibt sich selber Ausreden, denn bei Hofer und Müller gibt es sehr viele gesundheitserhaltende Produkte sehr günstig.

Status Quo August 2015
sind derzeit 114,5 kg und 41% Fettanteil. Bis zum Ende des Jahres will ich auf 100 kg und 37% kommen, mal schauen. Ich will euch hier neue Tipps und Tests präsentieren. Mal sehen, was daraus wird.

Status Quo Ende September 2015
109,6 kg KFA ~39%
Ich habe vor einiger Zeit einen ganz lustigen Kerl (instagram insane_rabbit) kennen gelernt, der sich seinerseits auf Bodybuilding spezialisiert hat. Er ist ein aufstrebender junger BB Spezialist, der mich coacht und tatkräftig unterstützt. Unter anderen hat er mir einen richtig guten Ernährungs- und Trainingsplan zusammengestellt.
Das Konzept läuft unter dem Titel ‚Carbcycling‘ und macht mich bisher sehr glücklich. Bisher hatte kein bisschen Hunger und war sehr gut fähig mich beim Lernen zu konzentrieren (anders als bei etwaigen ‚Diäten‘). Kombiniert wird es mit dem Mealprepping Konzept der Bodybuilder. Das bedeutet gesunde Menüs selbst zusammenzustellen und im Vorfeld kochen, um Heißhunger vorzubeugen und Übersicht über Inhaltsstoffe zu behalten.

Ein Tipp, den ich euch geben will ist folgender: Schämt euch nicht für euer Gewicht. Sprecht offen darüber, reißt Witze (Rollmops, Bowlingkugel und Co) und seht jeden Tag als neue Chance euren Gesundheitszustand zu verbessern. Die Medien beschallen uns mit den Gefahren von Übergewicht – Diabetes, kaputte Gelenke und Herzerkrankungen – doch keiner stellt sich mit der Peitsche hinter uns und sagt, „Los ihr Sofakartoffeln, schwitzen gehen“. Es gilt hier den inneren Schweinehund hinter eine schöne Zukunft zu stellen. Wer möchte nicht in Würde altern? Mit strammen Wadeln den Jakobsweg wandern, mit dem Rucksack in das geheimnisvolle Indien durchbrennen anstelle von Venenstrümpfen und Insulin Spritzen? Das kostet aber etwas, liebe Freunde. Das Zauberwort ist Disziplin.

Status Quo November 2015
105,2 kg (auf denen ich anscheinend festgetackert bin)

Kilos sind zwar weniger gepurzelt, aber dafür habe ich deutlich definiertere Oberarme, einen zwar noch verdeckten, aber spürbaren Bauchmuskel und ihr Lieben, ich fühle mich fantastisch. Stress an der Uni, schwierige Freunde und das weniger werdende Sonnenlicht setzen mir viel weniger zu, als letztes Jahr um die selbe Zeit. *Klopfen wir auf Holz*
Was ich nur empfehlen kann – auf fortgehen, lange Nächte und Co verzichten. Lieber ein Spieleabend daheim mit Freunden, anstatt lauten Clubs, denn wenn man übernachtig ist, hat man Süßgustos und ist nicht leistungsfähig. In meinem Fall ist es so, dass ich immer den ganzen nächsten Tag brauche, um mich gut zu regenerieren. Der frühe Vogel fängt den Wurm. Wer  lange aufbleibt, kommt morgens nicht aus dem Bett. Morgens ist jedoch Cardio angesagt 😛

Wichtige Denkweise: Eine Erdnusschokosecke ist genauso gut wie die ganze Packung. Wenn ihr eine solide gute Ernährung habt, könnt ihr ab und an naschen. Geburtstage, Weihnachten und Silvester – Feste sollen gefeiert werden. Eine liebe Freundin von mir hat mal gesagt
„Man nimmt nicht von Weihnachten bis Silvester zu, sondern von Silvester bis Weihnachten“

Mein Fazit mit Carbcycling:
Ich fühle mich wie eine Archäologin, die langsam aber stetig eine wunderschöne Statue unter einer dicken fetten Schutzschicht freilegt. Erste Zeichen meiner Bauchmuskulatur zeigen sich, meine Oberarme sind straffer und ich fühle mich so viel wohler in meinem Körper.

Das zweite Programm, welches ich am laufen habe ist das von Kris Gethin – hier verlinkt:
http://www.bodybuilding.com/fun/kris-gethin-12-week-daily-trainer-week-1-day-1.html
Auch, wenn ihr das nicht so krass angeht, wie Kris, kann ich euch gute Ergebnisse versprechen.

Status Quo Dezember 2015
103,0 kg, KfA unbekannt
OH MY GOD!!! Es geht in den Endspurt zum Dasein als UHU – Unter HUnderter. Unglaublich, wie schnell der 105er verschwunden ist. Jetzt will ich natürlich das neue Jahr mit 98,9kg beginnen. Das wäre das schönste Geschenk, das ich mir selbst machen könnte. Ich arbeite jetzt seit einem Jahr wirklich hart an mir – Egal ob in professioneller Hinsicht oder in Bezug auf meinen neuen, fitteren Lebensstil. Was mir immer wieder klar wird:  Du kannst jeden Tag selbst entscheiden, ob du ja zu einem erfolgreichen Leben mit hohem Workload sagst, oder ob du lieber lange ausschläfst, dir jeden Tag etwas „gönnst“ und irgendwo in deinem Leben herumgammelst.

Der Schlüssel zum Erfolg ist für mich folgender:

3einigkeit

Gesundheit ist wohl selbsterklärend. Mens sana en corpore sano habe ich in beinahe jedem meiner Artikel zitiert. Denn, wie soll ein schmerzgeplagter oder nährstoffmangelnder Körper Leistung erbringen? Wirtschaftlich gesagt – Input = Output.

Mit dem Stichwort Rückhalt meine ich, dass sich jeder ein Netzwerk schaffen sollte, in dem er sich geborgen fühlt. Freunde und Familie sind hier die Basis, aber auch gelegentliche Bekanntschaften bringen soziales Wohlbefinden  (siehe Maslow’s Bedürfnispyramide). Belohnt euch lieber mit Freizeit/ Ausflügen mit eurer Familien und euren Freunden anstatt zu der Packung Mannerschnitten zu greifen. (JA… Ich kann euch sehen, legt sie weg)

Disziplin – kann man das im Supermarkt kaufen? Nein. Leider nicht. Disziplin, oder wie ich es gerne nenne intrinsische Motivation (liebe Psychologen, ja das ist nicht ganz korrekt, aber ich empfinde es so). Intrinsisch bedeutet von innen heraus. Das heißt, jemand, der den Willen aufbringt, sein Leben zu ändern und das für sich selbst macht, derjenige wird seine Ziele mit Disziplin umsetzen können. Motivation und Disziplin gehen Hand in Hand.

Zwei Wochen hat das Jahr noch, und trotz einer kleinen Sportverletzung will ich mein Ziel für dieses Jahr erreichen. Drückt mir die Daumen

Meine bisherige Entwicklung in Bildern

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Status Quo 1.1.2016 
101,0kg 34%KfA
Neues Jahr, neues Glück lautet die Devise. Die 100kg habe ich nicht geknackt, aber was nicht ist, kann noch werden 😉

Status Quo April 2016 
103,2kg und 32% Kfa
Ich gestehe schuldig ein, dass ich mich nicht so voll in meinen Plan reingehängt habe, da ich neulich sehr müde und schlapp bin. Alles was ich mache ist Montag morgens aufstehen auf die Uni gehen und *ZAAAAPP* ist Freitag abends 19.00 und ich gehe aus der Uni raus. Mein Studium hat lange genug unter meinem Dahinsiechen gelitten, daher will ich jetzt umso mehr Zeit und Energie investieren um gute Leistungen zu bringen. Es ist nicht selbstverständlich, dass Eltern einen so lange und so passioniert unterstützen, wie es meine tun. Wie kann man das besser honorieren als ein ehrbarer, fleißiger und erfolgreicher Spross zu werden?
In meiner Stressphase habe ich noch immer sehr gesund gegessen, aber nach meinen ausgewogenen tollen Prep-Meals habe ich mir allzu oft einen Becher Eis oder Schokolade genehmigt (ja schmipf ruhig Puppi, falls du das liest^^). Zucker gibt mir kurz, aber doch ein sehr wohliges Gefühl. Dann wird mir meisten übel und ich bekomm Kopfweh^^ aber ja… der Mensch ist dumm 😉 …
Jetzt bin ich bereits eine Woche wieder off sugar. Das ist wie kalter Entzug. Aber totally worth it! Ich halte euch auf dem Laufenden ihr lieben

Letzte Stage – UHU Dasein … Unter Hundert kg 

Ihr fragt euch was euch ändert?
-Du bist fitter
– Du bist freier
– Du liebst dich selbst mehr
– Du bist glücklicher.

Warum bin ich glücklicher? Nicht wegen dem weniger Gewicht und dem schmaleren Körper. Sondern weil ich mein Ziel erreicht habe. Ich habe das für mich gemacht und nur für mich. Für niemanden sonst. Mein Leben wird immer von einem seltsamen Verhältnis mit Essen geprägt sein. Ich werde immer darauf achten müssen, was ich esse. Das ist Teil einer Krankheit. Aber ich werde aus diesem Leben das beste an Genuss und Freude rauskitzeln. Das seid ihr euch selber schuldig.

Lebt euer Leben und erfüllt euch eure Ziele für euch. Liebt euch selbst.

Ich bin ein Work in Progress.

xoxo Eure Katka

Ein Gedanke zu “Projekt – Weg mit dem Speck

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