Fitnesskonzepte – Auf der Suche nach dem heiligen Gral

Fitnesskonzepte – Auf der Suche nach dem heiligen Gral

Als Moppel hat man es schon schwer – wortwörtlich. Das elende Gewicht, das weg soll, das plagt einen ja sowieso jeden Tag. Aber dann kommt noch unsere gespaltene Gesellschaft dazu: Auf der einen Seite wird gepredigt, dass man sich selbst lieben soll, #bodypositivity, aber auf der anderen Seite sind durch zahlreiche Studien die negativen Auswirkungen von Übergewicht bewiesen – Diabetes, Herzversagen, Schlaganfälle. Klingt alles nicht nach Spaß, oder? Eines möchte ich – vor allem den dünnen oder fitten Menschen da draußen mitgeben – Hinter jeden Kilo Übergewicht steckt eine Geschichte. Allein in meinem persönlichen Umfeld haben wir da ein Sammelsurium an traurigen Schicksalen – jahrelange psychische oder physische Misshandlung durch Elternteile oder PartnerInnen, Ablehnung, Pflegeverpflichtungen, die einem das letzte abverlangen, oder wie in meinem Fall – eine bittere Krankheitsgeschichte. Menschen, die sich ihres Übergewichtes annehmen, verdienen Respekt. Niemals Spott. Wer sich in dem eigenen Körper wohlfühlt, genauso. Ich hasse Skinnyshaming und Fatshaming. Jede/r hat seine/ihre Gründe so zu sein wie er oder sie nun mal ist. Daher -> 

Was soll man jetzt also tun? Sich selbst lieben und akzeptieren? Oder sich nach Maßgabe unserer gesellschaftlichen Standards verändern? Darf man bei der Gesundheit auch mal ein Auge zudrücken?

Meine Antwort lautet – jede/r wie er/sie will. Oder um es frei nach Immanuel Kants Worten zu sagen: Die Freiheit des einen, endet an der des anderen. (Eine Ecke, die mir weh tut, sind Kleinkinder, die aufgrund falscher Ernährung und schlechter Vorbildwirkung ihrer Eltern unter medizinischen Konsequenzen der Adipositas zu leiden haben. Das thematisiere ich hier jetzt aber nicht! Es geht hier darum, welche Entscheidung ein erwachsener Mensch für SICH SELBST trifft. Wer Vater oder Mutter wird, lebt ja schließlich nicht mehr nur für sich selbst.) 

Ich habe für mich entschieden, dass ich noch weiter an meiner persönlichen Baustelle „Weg mit dem Speck“ arbeiten möchte. Denn mir fehlt mein gesunder dynamischer Körper. Jeder Kilo weniger, macht mich energetischer und wirkt sich auch positiv auf mein Gemüt aus. Daher werde ich mir bei diesem Durchgang meiner Baustelle Hilfe dazuholen. Es gibt am Markt Fitnesskonzepte, wie Sand am Meer, denn die Nachfrage ist da. Aber nicht jedes Konzept passt für jede/n. Ich habe mir seit August 15 verschiedene Ansätze angesehen. Meine Erlebnisse waren SO unterschiedlich. Hier folgen meine persönlichen Highlights und Lowlights.

Lowlight:

Eine bekannte große Fitnesskette, die damit wirbt, sehr unkompliziert zu sein und einer der günstigsten Anbieter am Markt – was mir dort beim Probetraining nach 80min schweißtreibenden Trainings gesagt wurde: „Wir identifizieren uns hier mit jungen, attraktiven Menschen. Ich weiß nicht, ob das das richtige Konzept für dich wäre.“ OOOOKAY!? Also, ich bin dick. Nicht hässlich xD Und jung bin ich auch noch allemal. Es hat mich schon reichlich amüsiert. Vor allem, als ich den Vorgesetzten dieses Trainers darauf angesprochen habe, ob sie so einen Umgang mit potentiellen KundInnen gut finden. Ich meine… Rein wirtschaftlich gesehen, bin ich doch für eine Studiokette extrem lukrativ. MIR kann man Personaltrainer und Shaping Produkte einreden und Aboerweiterungen und und und… Also ja… Es kam heraus, dass besagter junger Mann bereits Probleme gemacht hatte. Well… Guys! Schaut wen ihr da hineinstellt. Ob dick oder dünn – in einem Fitnessstudio sollte der Sportsgeist im Vordergrund stehen und ein gewisses Mindestmaß an Höflichkeit und Respekt. Denn am Ende sind wir alle aus dem gleichen Grund dort – wir wollen etwas Gutes für unsere Gesundheit machen.

Dazwischen lagen viele „ok“ Erlebnisse. Ich wurde auf futuristischen Betten bewegt, ohne wirklich Bewegung zu machen, wurde in einem Sauerstoffzelt zu Situps motiviert und aufgefordert „as many repetitions as possible“ – kurz amrep – zu machen. Da dachte ich mir oft, „ja, wenn man es mag. „… War aber nicht das Richtige für mich.

 

Mein Highlight: Mrs. Sporty

Bei Mrs. Sporty war es genau, wie man sich das Fitness-Zirkeltrainings-Nirvana vorstellt. Ich wurde extrem wertschätzend aufgenommen. Die Trainerin nahm sich Zeit für eine Status Quo Besprechung und hat sich urteilsfrei meine Geschichte angehört, mit mir Ziele besprochen. Vor allem hat sie mich ermahnt realistische Ziele zu setzen. Beim Training selber hab ich mich echt gut aufgehoben gefühlt, da sich die dynamische Trainerin mir voll gewidmet hat (Korrektur, Geräte anpassen,…), aber wenn ich grade beschäftigt war, den anderen Turnerinnen mit liebevoller Strenge Ermutigungen zurief und ein bisserl in den Popsch getreten hat. Das gesamte Konzept hat mich überzeugt, weil vor Ort nur Damen trainieren – also keine Creeps, die einen anschauen, während man schwitzt. Außerdem gibt es zum Zirkeltraining auch einen Ernährungsplan und regelmäßige Status Updates (alle 8W) oben drauf. Für eine monatliche Flatrate kann man selber entscheiden ob man 1-6 Mal trainiert. Also auch an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die Trainerin Linda, die sich bei meinem Probetraining so lieb um mich gekümmert hat. Ich hatte wirklich das Gefühl, dass sie ihre Arbeit sehr gerne macht und mir nicht das Blaue vom Himmel verspricht. Als TrainerIn sollte man den Mut haben, dem/r KundIn zu sagen, dass es besser ist kleine Ziele zu erreichen, als große nicht zu schaffen. Also jeder süßen Moppellady da draußen, die (so wie ich *haha*) vielleicht schüchtern ist und selber nicht mit dem Abnehmen weiterkommt, kann ich die Mrs. Sporty Filiale im 2.Bezirk (Ernst-Melchior-Gasse 16) nur herzlich empfehlen. Mrs. Sporty in drei Worten: Einfühlsam, freundlich und ehrlich.

Für welches Konzept ich mich entscheide, kann ich erst gegen Jahresende sagen, da ich vorher noch ein paar Befunde abklären sollte. Denn egal wie spaßig etwas ist – Safety first!

Ihr lest auf jeden Fall wieder von mir, wenn meine Entscheidung getroffen ist. Was ich jedem auf den Weg geben will, der/die mit ihrem Gewicht unzufrieden ist – nutzt die gratis Probetrainings, geht raus und versucht es. Wer sich selbst nie aus seiner Komfortzone raus pusht, steht positiven Veränderungen im Weg.

 

Alles alles Liebe – Eure Katka.

 

 

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